Dekan Emanuél Ceglarek, Birgit Richter (Lebenswerk), Sozialministerin Carolina Trautner, die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer und der Diakonie-Geschäftsführer Franz Sedlak (von links) am Freitagabend in der Ruine des Lebenswerks. Foto: Manfred Scherer
Lebenswerk: Wiederaufbau rückt näher
Ein Jahr nach dem verheerenden Brand: Sozialministerin sagt, Diakonie "verdient jede Unterstützung"
BAYREUTH
Von Eric Waha
Für das Lebenswerk der Diakonie war es eine Katastrophe: Die Sanierung der mehr als 40 Jahre alten Einrichtung war gerade in Reichweite, als am 27. August vergangenen Jahres ein Brand-stifter Feuer legte in dem Herzstück der Einrichtung. Mensa, Gruppen-räume, Büro, Küche. Alles zerstört. Ein Millionenschaden, der auch dazu führte, dass die Werkstätte mit insgesamt mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - Menschen mit psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen - stillsteht.
Die Sozialministerin Carolina Trautner(CSU) hat jetzt die Ruine besucht. Und sie hat gute Nachrichten im Gepäck.
Die vergangenen eineinhalb Jahre hatten es in sich für die Diakonie und das Lebenswerk. Erst Corona, dann der Brand. Jetzt ist es die Corona-Folge der Materialknapp-heit, die dafür sorgt, dass beim Bau der Interimslösung in direkter Nachbarschaft des Lebenswerks in der Ritter-von-Eitzenberger-Straße - die in Summe knapp zwei Millionen Euro kostet, wie Diakonie- Geschäftsführer Franz Sedlak am Samstag im Kurier-Gespräch sagt - deutliche zeitliche Verzögerung
weggesteckt werden müssen. Der Ausbau der ehemaligen Lagerhalle, die die Diakonie anmieten konnte, ist „zu 80 Prozent aus Holz. Da war viel nicht lieferbar“. Zumindest nicht zum geplanten Zeitpunkt: „Finanziell kommen wir hier noch gut weg“, sagt Sedlak, „denn durch Festpreis-Vereinbarung haben wir nur eine Preissteigerung, von rund zweieinhalb Prozent. Fast eine Punktlandung.“ Sedlak sagt auf Nachfrage, dass er damit rechne, dass der Betrieb „ein bis zwei Wochen nach. Ferienende“ wieder aufgenommen werden könne.
Ein Lichtblick für die Mitarbeiter, aber ebenso für deren Eltern, wie Sedlak weiß.
Sozialministerin Carolina Trautner zeigt sich am Freitagabend nach ihrem Besuch in der Brandruine beeindruckt. Ihr Besuch hat nichts mit Wahlkampf zu tun, obwohl sich die bayerische Polit-Prominenz an dem Abend die Klinke in die Hand drückt in der Stadt. Ihr sei es wichtig gewesen, sich vor Ort ein Bild zu machen - und den "vorzeitigen Maßnahmenbeginn sowie die Aufnahme der Förderstätte. in das Jahresförder-programm“ in Aussicht zu stellen, sagt sie im Kurier-Gespräch. Sie: sei „sehr froh, dass ein Ausweich-quartier für die’ Dauer von drei Jahren“ gefunden worden sei, dass „man dort auch' möglichst' schnell' vorankommt und in den neuen Räumen bald starten kann“. Seit Monaten, sagt Trautner, stehe sie zusammen mit der Bayreuther Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer „mit der Diakonie in einem sehr guten Austausch“, um den Wiederaufbau in die richtigen Bahnen zu lenken.
Natürlich geht es auch hier ums Geld: Es. gehe um die Frage, „welche Summen förderfähig sind“, es gehe um die Frage, welche Kosten zu welchem Zeitpunkt ermittelt worden seien. „Ich persönlich bin sehr froh, dass das. Lebenswerk auch sehr gut versichert war“, sagt Trautner. Ihr sei wichtig, ein Signal zu geben, „dass es schnell vorangeht, um den Menschen, die hier arbeiten, ihren Arbeitsalltag zurückgeben zu können. Es tut mir in der Seele weh, dass ein Brandstifter hier für so einen tiefen Rück-schlag gesorgt hat“, sagt Trautner. Seit dem Sommer sitzt ein Verdächtiger in Haft. Um den Menschen die für sie erfüllende Arbeit zurückzugeben, dafür „verdient der Träger jede Unterstützung“.
Die Ruine schaue „recht
friedlich“ aus, sagt Sedlak, deshalb habe er Carolina Trautner auch die Bilder aus der Brandnacht gezeigt, „die verdeutlichen, was das für eine Katastrophe war“, Man stehe vor einem Neustart des Lebenswerks, wenn auch noch viele Formalitäten zu klären seien, bevor mit dem tatsächlichen Wiederaufbau begonnen werden könne; mit dem Sedlak „im Januar oder Februar“ rechnet. Die Planung für den Wiederaufbau sei weit gediehen bis zum jetzigen Zeitpunkt: „Bis Planungsphase vier haben wir vom Landbauamt alles genehmigt“, sagt der Diakonie-Geschäftsführer. Auch die Stadt Bayreuth habe nach Durchsicht der Pläne signalisiert, dass von Verwaltungsseite keine Hürden zu erwarten seien. Der Wiederaufbau werde „über eine Mischfinanzierung aus Mitteln, der Versicherung und Förderung des Freistaats“ erfolgen, die Interimsmaßnahme könne über eine Betriebsausfallversicherung
weitgehend abgedeckt werden. Allerdings drücke ihn aktuell das Problem, sagt Sedlak, dass der millionenschwere Wiederaufbau der Förderstätte und die notwendigen
Bauteile bereits auf dem Papier stetige Preissteigerungen erfahren -
im deutlich sechsstelligen Bereich bislang. „Eine saubere Lösung wäre, wenn neben der Summe, die von der Brandversicherung abgedeckt werde, und unserem Eigenanteil über den Freistaat der Rest abgedeckt wäre.
Der von Trautner angesprochene vorzeitige Maßnahmenbeginn bedeutet: Wenn "alle genehmigenden Stellen" der bislang schon erarbeiteten Planung stattgeben, könne man mit der Werkplanung beginnen, ausschreiben und mit dem Bau um die Jahreswende herum starten.
Nordbayerischer Kurier vom 30.08.2021
Nachdem die Busse für die Mitarbeiter*innen des Lebenswerkes nicht als ÖPNV zählen, gilt auch nicht die Maskenpflicht. Das wiederum hat zur Folge, dass niemand für die Beschaffung der Masken zuständig ist. Der Förderverein findet es allerdings auch fatal, dass sich diese MitarbeiterInnen ohne Schutz in den Bus setzen sollen.
Daher wurden für März bis Mai 2021 -4.500 Stück FFP2-Masken- zur Unterstützung bereitgestellt.
06.05.2021
Nordbayerischer Kurier 14.04.2021
Im August vergangenen Jahres ist das Lebenswerk im Bayreuther Industriegebiet größtenteils abgebrannt: Jetzt gibt es einen Lichtblick für die rund 260 Mitarbeiter. Spätestens im Juli soll die in der Nachbarschaft angemietete Halle interimsweise so umgebaut sein, dass die Werkstatt für behinderte Menschen wieder normal betrieben werden kann. In der 1.000 Quadratmeter großen Halle entsteht behelfsweise all das, was bei dem Großbrand im Spätsommer zerstört worden ist: Küche, Speisesaal, Aufenthalts- und Werkräume.
Franz Sedlak, Chef der Diakonie: „Das ist eine Herausforderung für die Bautechnik, weil Du musst aus einer Lagerhalle in sehr, sehr kurzer Zeit – auch unter den gültigen Regularien, die einzuhalten sind – eine Behelfswerkstatt machen. Das klappt auch. Das Zeitfenster dafür ist sportlich, das gebe ich zu. Wir hoffen, dass das bis Juni/Juli abgeschlossen sein kann.“
Die Kosten für das provisorisch umgesiedelte Lebenswerk liegen bei rund 2 Millionen Euro. Der eigentliche Wiederaufbau für die abgebrannte Einrichtung soll 2022 abgeschlossen sein.
Mainwelle 13.04.2021
Wohnhaus Laineck, Warmensteinacher Str. 125, 95448 Bayreuth
Jeder Frühling trägt den Zauber eines Anfangs in sich
Liebe Eltern, sehr geehrte Damen und Herren,
nach dem Abschied von Frau Bauer, der wegen Corona ja leider nur sehr klein ausfallen durfte, möchte ich mich Ihnen nochmal vorstellen. Einigen von Ihnen bin ich ja bereits begegnet, aber bitte entschuldigen Sie, dass ich noch nicht jedes Gesicht zuordnen kann.
Kurz ein paar Worte zu mir:
Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe ein (fast) erwachsenes Kind.
Nach meiner Erzieher- und Heilpädagogenausbildung habe ich mit 40 Jahren nochmal nebenberuflich studiert und bin „Mentorin im Sozial- und Gesundheitswesen“.
Vor meinem Umzug nach Kulmbach habe ich als Leiterin eines Wohnhauses für Menschen mit Behinderung in einer großen Komplexeinrichtung gearbeitet.
Gebürtig komme ich aus einer kleinen Fachwerkstadt südlich von Kassel.
Im November 2019 übernahm mein Mann die Dekanatskantorenstelle in Kulmbach und so hat es uns nach Franken verschlagen.
So langsam haben wir uns eingewöhnt und auch schon ein paar wenige fränkische Ausdrücke in unseren Wortschatz übernommen.
Die Bewohner und Mitarbeiter des Wohnhauses und der Außenwohngruppen durfte ich ja nun schon knapp 1,5 Jahre kennenlernen und freue mich nun auf die neue Aufgabe als Leiterin und auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.
Auch möchte ich Ihnen noch unsere neue Verwaltungskraft vorstellen.
Frau Nadine Keller unterstützt uns seit dem 15.Februar.
Sie ist für Sie montags bis mittwochs von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14-18 Uhr unter der 0921/79207-0 zu erreichen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling mit viel Anfang und Gesundheit
Herzliche Grüße
Katharina Voit-Reitenspieß
Bayreuth, 17.03.2021
Nordbayerischer Kurier, Eric Waha, 11.03.2021
Nordbayerischer Kurier vom 04.03.2021
"Nach Auskunft des Diakonisches Werk - Stadtmission Bayreuth e.V., Vorstand, Dr. Franz Sedlak, befindet sich das Lebenswerk Bayreuth weiterhin in einem Schwebezustand.
Geplant ist an einer Ausfall-Organisation in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe, die Nutzungsänderung ist im Genehmigungsverfahren.
Gleichzeitig muss natürlich mit der Versicherung abgeklärt werden ob sie das oder nur den Betriebsausfall übernehmen.
330 Menschen mit Behinderung arbeiten normaler weise im Lebenswerk, ein Teil ist bei anderen Organisationen untergekommen. „160 von ihnen sind aktuell leider ohne Versorgung zu Hause. Auch wenn versucht wird zu helfen, wo es geht – was aber nicht flächendeckend geht.
Parallel zum Interims-Betrieb laufe die Planung für den Neuaufbau der zerstörten Gebäude, was in Corona-Zeiten auch nicht so einfach ist. Alles brauche deutlich längere Zeit als vorher sagte Sedlak".
Auszug aus Nordbayerischer Kurier, Seite 9 vom 12.11.2020
Den Förderverein des Lebenswerkes, der jetzt um Unterstützung bittet, gibt es seit 2008.
Helfer bauten in wochenlanger Arbeit eine Sitzecke aus Paletten für die Pausen und investierten rund 5000 Euro für Vorhänge, Sitzsäcke und so weiter. Wir bauten eine Bücherei und einen Verleih an Musik-CDs und Film-DVDs auf. All das ist nun ein Opfer des Feuers geworden. Ob die Versicherung einen Teil der Schäden ersetzt, wissen wir nicht.
Der Verein bittet daher um Spenden.
Freunde und Förderer Lebenswerk Bayreuth e.V.
Sparkasse Bayreuth, IBAN:: DE85 7735 0110 0038 0073 16.
Für Rückfragen: Telefon 09203/1713, oder 01515545430.
Das verheerende Feuer im LEBENSWERK vor genau vier Wochen hat vor allem bei den Mitarbeitern tiefe Spuren hinterlassen!
Foto: Eric Waha
Abbruch unter strengen Auflagen
BAYREUTH 17.09.2020
Der Achteck-Bau, in dem der Speisesaal des Lebenswerks untergebracht war, ist weg. Das vom Brand zerstörte Gebäude, dessen hölzerne Trägerkonstruktion zum Teil von Asbest kontaminiert ist, muss aufwendig entsorgt werden.
Foto: Eric Waha
Wiederaufbau kostet vielmehr Geld und Zeit als angenommen
BAYREUTH. 02.09.2020
Gute Nachricht für das Lebenswerk der Diakonie: Der Abbruch des abgebrannten vorderen Teils der Produktionsstätte kann in dieser Woche beginnen. Die schlechte Nachricht: Die Belastung durch Schadstoffe ist groß, was die Schadenssumme weiter erhöht. Der Wiederaufbau wird sicher eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen.
Gutachter der Versicherung beziffern den Schaden mittlerweile auf drei bis vier Millionen Euro.
Noch in dieser Woche beginnen die Abrissarbeiten.
Foto: News5/Holzheimer
Feuer zerstört Teile des Lebenswerks der Diakonie
BAYREUTH. 27.08.2020
Ein Feuer hat Teile des Lebenswerks, der Werkstatt für Menschen mit Handicap, zerstört.
Der Speisesaal, die Küche und der Ruheraum wurden komplett zerstört.
Der Schaden liegt im siebenstelligen Bereich.